Freudentaler Blätter 1+2
„Die Freudentaler Rabbiner“ und „Joseph Süß Oppenheimer„
Mit der Neuauflage im Jahr 2016 wurden diese beiden vergriffenen Titel wieder neu zugänglich gemacht. Die Autoren Dr. Joachim Hahn und Dr. Gudrun Emberger haben ihre Werke im Hinblick auf den neuesten Forschungsstand aktualisiert und überarbeitet.
Die Rabbiner Freudentals waren im 18. und 19. Jahrhundert geistliches Oberhaupt für alle jüdischen Gemeinden im württembergischen Unterland, die keinen eigenen Rabbiner unterhalten konnten. Von 1769 bis 1817 war dies Alexander Nathan Elsässer, der zuletzt vermutlich den Ehrentitel eines „württembergischen Oberlandesrabbiners“ trug.
Große Berühmtheit hat der „Wunderrabbi“ Joseph Mayer aus Schnaittach erlangt, der von 1821 bis 1834 in Freudental amtierte. Nachdem Württemberg 1832 in 13 Rabbinate aufgeteilt wurde, blieb Freudental weiterhin Rabbinatssitz, aber Joseph Mayer fiel mit Pauken und Trompeten durch die Rabbinerprüfung der neu geschaffenen Israelitischen Oberkirchenbehörde und musste seine Stelle abtreten (pikanter Weise an einen seiner Prüfer). Die Recherchen über berufliche und persönliche Entwicklungen der Rabbiner machen spannende Biographien sichtbar, die interessante Rückschlüsse auf das Alltagsleben der jüdischen Gemeinde in Freudental im 18. und 19. Jahrhundert aufzeigen.
Joseph Süß Oppenheimer, diffamierend „Jud“ Süß genannt, wurde zum Justizopfer und als Figur für die antisemitische Propaganda des Nazi-Regimes missbraucht. Trotz umfangreicher geschichtswissenschaftlicher Aufarbeitung prägen die historischen Flugblätter, die anlässlich der öffentlichen Exekution verbreitet wurden, das Bild Oppenheimers bis heute. In einer historisch fundierten, dabei gut lesbaren biographischen Darstellung werden die Stationen seines Lebens und Sterbens nachvollzogen.
Herausgeber: Pädagogisch-Kulturelles Centrum Ehemalige Synagoge Freudental
ISBN: 978-3-9809962-9-7
Preis: € 12,00