Menschen mit Menschen verbinden

Stiftungsfest des PKC Freudental am 21. Januar 2024

Über 200 Personen kamen am vergangenen Sonntag nach Freudental, um die Stiftungsrede von Generalleutnant Ingo Gerhartz zu hören. Der Inspekteur der deutschen Luftwaffe kam eigens aus Berlin, um über Initiativen zur deutsch-israelischen Freundschaft zu berichten, wie sie in der Luftwaffe sowohl offiziell als auch im privaten Bereich zwischen Soldatinnen und Soldaten sowie deren Familien gepflegt werden.

Nach einem jazzigen Auftakt des „accordeon-ensemble accent“ begrüßte Albrecht Dautel die Gäste und den Festredner. Sein größter Wunsch in dem immer noch jungen Jahr 2024 war „Schalom – Friede“!

Begrüßt wurde die Festgesellschaft von Bürgermeister Albrecht Dautel aus Bönnigheim, dem PKC-Vereinsvorsitzenden.

Landrat Dietmar Allgaier betonte die engen Verbindungen des PKC und des Landkreises Ludwigsburg mit Israel (insbesondere mit dem Oberen Galiläa) und berichtete von verschiedenen Besuchen: Delegationen um Chairman Giora Salz, deutsch-israelische Schüleraustausche sowie die israelische Filmregisseurin Nurit Carmel. Er erwähnte auch die wichtige Rolle, welche die „Bildung gegen Antisemitismus“ im Programm und in der alltäglichen Vermittlungsarbeit des PKC spielt, z.B. bei dem geplanten füntägigen Workshop mit jungen Multiplikatoren (w/m/d).

Landrat Dietmar Allgaier sprach als zweiter Vorsitzender des PKC.

Nach einem weiteren musikalischen Zwischenspiel der sechs Akkordeons und des Schlagzeugs zeigte General Gerhartz zunächst ein Video und Fotos von Überflügen über das Konzentrationslager Dachau und über die Knesset in Jerusalem, welchen deutsche und israelische Kampfflugzeuge gemeinsam durchgeführt haben. Diese besonderen Erlebnisse zählten zu den emotionalsten Momenten seiner Karriere und zeigten die enge Verbindung der beiden Armeen, aber auch die engen persönlichen Kontakte zwischen Menschen, die als Soldaten ihren Ländern dienen. Die deutsch-israelische Freundschaft wäre nicht so tief und verlässlich, würde sie nur von Staatsmännern gestaltet und geprägt werden – es kommt auf jeden und jede von uns an.

Ein leuchtendes Beispiel für Mut, Mitmenschlichkeit und Zivilcourage ist Karl Laabs, der 1943 mehr als 100 Juden vor dem sicheren Tod im Konzentrationslager gerettet hat. Der Feldwebel der deutschen Wehrmacht wird in Yad Vashem als „Gerechter unter den Völkern“ geehrt und sein Name ziert seit Sommer 2022 das zentrale Lehrsaalgebäude der Unteroffiziersschule in Appen bei Hamburg.

Auch in der Luftwaffe gilt: „Nie wieder!“ Hier gibt es keinen Platz für Antisemitismus.

Nach den brutalen Angriffen der Hamas-Terrorkämpfer am 7. Oktober 2023 und dem offen zur Schau gestellten Stolz der Mörder auf ihre Unmenschlichkeit gelte auch für die israelische Armee, dass „Nie wieder!“ genau jetzt sei. Israel habe das Recht auf Selbstverteidigung und darauf, die Hamas zu besiegen, um zukünftige Terrorangriffe zu verhindern.

Was ist unsere Aufgabe, was können wir tun? Für General Gerhartz und für die Luftwaffe gelte, was er sich auch von unserem Land insgesamt wünscht: Haltung zeigen und Position beziehen – auf der Basis einer möglichst umfassenden Information. Die Luftwaffe stehe an der Seite Israels und fliege gleichzeitig Hilfslieferungen nach Ägypten, um die humanitäre Lage der Menschen in Gaza zu verbessern. Als Freund Israel nutze Deutschland den offenen, aber nicht immer öffentlichen Dialog.

Auch in der Zukunft werden wir auf brutale Angriffe von Autokratien und Terror reagieren müssen – das betreffe nicht nur Israel. Dabei dürften wir unsere Werte auch im notwendigen Kampf nicht aus den Augen verlieren. Nur, wenn dies gelinge, würden wir dem Versprechen des „Nie wieder“ gerecht. Es folgte ein langer Applaus der Stiftungsfestgäste.

Das „accordeon-ensemble accent“ begleitete das Stiftungsfest mit virtuosen und abwechslungsreichen Rhythmen.

Anschließend folgten die allermeisten Anwesenden der Einladung in die ehemalige Synagoge zu den Bildern von Moshe Kagan aus dem Oberen Galiläa und zum gemeinsamen Ständerling. Bitte finden Sie davon weiter unten noch etliche Fotos sowie hier den Artikel von Helga Spannhake in der Bietigheimer Zeitung vom 22. Januar 2024.

In der ehemaligen Synagoge vor den Bildern von Moshe Kagan.
Nachbereitung der Stiftungsfestrede in entspannter Atmosphäre
Zeit für intensiven Austausch in kleinen Gruppen
Engagierte Gespräche bei Glühwein und Hefezopf
Gute Verpflegung an den Feuerschalen draußen auf dem Synagogenvorplatz.