Geschichte der Synagoge

Die Freudentaler ehemalige Synagoge ist 250 Jahre alt.

HISTORY OF THE SYNAGOGUE: The former synagogue is 250 years old. After the use of a prayer hall in the so-called “Judenschlössle” and the rapid disintegration of a first synagogue, a new synagogue was built in the classicist style in 1770. In 1926, the building was listed as a monument. In the November Pogrom of 1938, the synagogue was desecrated and demolished, and the cult objects were burned on the nearby sports ground. In 1943, the local community bought the building because they wanted to use it as a sports room or warehouse. Due to the increasing decay, the final destruction was imminent in 1979. Some interested and committed citizens from Löchgau, Freudental and the surrounding area joined together in 1980 to form an association whose aim is to preserve the former synagogue and provide it with a meaningful purpose.

Als die ersten jüdischen Familien aus Flehingen ins das alte Schloss einzogen, wurde ihnen auch der Bau einer Synagoge genehmigt. Nach Nutzung eines Betsaals im seither so genannten „Judenschlössle“ und dem raschen Zerfall einer ersten Synagoge im heutigen Synagogenhof wurde 1770 eine neue Synagoge ganz im klassizistischen Baustil gebaut. 1926 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Im Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet und demoliert, die Kultgegenstände auf dem nahegelegenen Sportplatz verbrannt. 1943 erwarb die Ortsgemeinde das Gebäude, denn sie wollte es als Turnhalle oder Lagerhaus benützen. Nach dem Krieg gab sie es 1949 an die Israelitische Religionsgemeinschaft Württemberg in Stuttgart zurück, um es 1954 erneut zu erwerben und 1955 an einen Handwerksbetrieb zu verkaufen. Dieser machte die ehemalige Synagoge durch etliche Umbauten für seine Zwecke nutzbar. Wegen des zunehmenden Verfalls war der Abbruch nach einem entsprechenden Beschluss des Freudentaler Gemeinderats 1979 kaum noch aufzuhalten.

Einige interessierte und engagierte Bürger aus Löchgau, Freudental und Umgebung schlossen sich 1980 zu einem „Förder- und Trägerverein“ zusammen, der das Ziel hatte, die ehemalige Synagoge zu erhalten und einer sinnvollen Bestimmung zuzuführen. Der Landkreis Ludwigsburg sowie viele namhafte Persönlichkeiten unterstützten die Bemühungen des Vereins. Den Vorsitz des Vereins, der das Gebäude vom Vorbesitzer erwerben konnte, übernahm der Verleger Heinz M. Bleicher, Stadtrat in Gerlingen und Vorstandssprecher der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Stuttgart. Erste Planungen zur Restaurierung, vor allem zur Sicherung des schwer beschädigten Dachstuhls, wurden eingeleitet und in einem schlüssigen Konzept dem Landesdenkmalamt gegenüber vertreten. In vierjähriger intensiver Bautätigkeit mit vielen Eigenleistungen wurde das Ensemble (Synagoge mit Frauenempore, Renaissanceturm, Nebengebäude und Gewölbekeller) für eine neue Nutzung denkmalgerecht renoviert.

Die diese Anfänge beschreibende Broschüre DAMIT DIE ANFÄNGE NICHT VERGESSEN WERDEN.
NEUBEGINN IN DER EHEMALIGEN SYNAGOGE FREUDENTAL ist in der Geschäftsstelle einsehbar.