Eine Partnerschaft als Brücke
AAG und PKC unterzeichnen einen Kooperationsvertrag: Albrecht Dautel, Achim Salomon, Hildegard Gooss und Michael Volz (von links nach rechts)
Alfred-Amann-Gymnasium Bönnigheim (AAG) has formalized a partnership with the Pedagogical-Cultural Center Former Synagogue Freudental (PKC) to strengthen historical and cultural education. Principal Achim Salomon emphasized that the collaboration serves as a bridge between past and future, aiming to deepen students‘ understanding of local Jewish history and the impact of National Socialism. The agreement, signed in a ceremonial event at the historic synagogue, formalizes previous informal exchanges and promotes student involvement in shaping educational activities.
PKC Chairman and Bönnigheim Mayor Albrecht Dautel highlighted the partnership’s role in fostering historical-political education, combating antisemitism, and promoting democracy. A 9th-grade class participated in the event, sharing their experiences from a theater walk through historical sites in Freudental. The partnership also complements AAG’s exchange program with Emek Hahula High School in Israel, creating a comprehensive educational framework that encourages cultural awareness and global readiness.
„Diese Partnerschaft ist weit mehr als eine formale Zusammenarbeit – sie ist eine lebendige Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Lernen und Erleben“, betonte Achim Salomon, Schulleiter des Alfred-Amann-Gymnasiums Bönnigheim (AAG), in seiner Rede zur Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags mit dem Pädagogisch-Kulturellen Centrum Ehemalige Synagoge Freudental (PKC). Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der historischen Synagoge setzten er sowie Hildegard Gooss als Leiterin der Geschäftsstelle und Michael Volz als Leiter für Pädagogik & Kultur ihre Unterschriften unter die Partnerschaftsvereinbarung. Zwar besuchten bereits in den vergangenen Jahren immer wieder Gruppen aus Bönnigheim die Freudentaler Synagoge, aber durch die schriftliche Fixierung wurde dieser Austausch nun urkundlich bekräftigt und erhält damit einen offiziellen, verbindlichen Charakter.
Das PKC ist ein eingetragener Verein, der sich laut Satzung unter anderem der Bewusstmachung der Ursachen und Wirkungen des Antijudaismus und Antisemitismus insbesondere in der Zeit des Nationalsozialismus widmet. Dessen Vorsitzender Albrecht Dautel, hob in seiner Ansprache hervor, dass er selbst als Person den durch den Vertrag verdeutlichten Brückenschlag zwischen Erinnerungsort und Bildungseinrichtung verkörpert: „Ich habe gleich mehrere Gründe, warum ich heute vor Ihnen stehe – als erster Vorsitzender des PKC, als Vater zweier Kinder am AAG, aber auch als Bürgermeister von Bönnigheim und damit als Vertreter des Schulträgers.“
Er freute sich sichtlich, dass unter den Gästen auch eine 9. Klasse des Bönnigheimer Gymnasiums anwesend war, die in den vorangehenden Stunden bereits an dem von Michael Volz geleiteten Theaterspaziergang durch die Synagoge, an historische Schauplätze in Freudental und zum jüdischen Friedhof teilgenommen hatte. „Schulklassen sind Grund und Anlass, dass es das PKC gibt“, hob Dautel hervor.
Damit die Kooperation gleich zu Beginn durch Schüleremanzipation geprägt wird, hat die Klasse mithilfe ihrer Lehrerinnen Sylvia Wagner-Lemke und Anne Späth den festlichen Rahmen mitbestimmt und auch einige Worte zu ihren Eindrücke geteilt. Sichtlich beeindruckt berichtete Schülerin Jule Maar den Anwesenden von ihrer Teilnahme an der PKC-Veranstaltung am Vormittag: „Wir durften den Alltag der jüdischen Bevölkerung in der näheren Umgebung unserer Wohnorte kennenlernen und durch die kurzen Theaterstücke persönlich erleben, was ihnen widerfahren ist.“
Mit der Kooperation werden den jungen Bönnigheimern genau diese Erfahrungen möglich gemacht. Die Schülerinnen und Schüler sollen lernen, dass „der NS-Terror nicht nur weit entfernt, sondern auch in der unmittelbaren Nachbarschaft stattfand“. So leistet der Verein durch seine Angebote einen Beitrag zur historisch-politischen Bildung, zum Kampf gegen Antisemitismus und zur Förderung der Demokratie.
„Das Ziel unserer Kooperation ist die kontinuierliche Vernetzung, auch durch Besuche mit den Israel-Austauschgruppen oder durch Projekte mit interessanten Gestaltungsaufgaben, um die ehemalige Synagoge mit Leben zu füllen und junge Leute nachhaltig für Geschichte und Kultur zu interessieren“, steht es am Ende des unterzeichneten Schriftstücks. Da das AAG neben Partnerschaften in Italien, Frankreich, Australien und England auch regelmäßig Schüleraustausche mit der Emek Hahula High School in Israel durchführt, hatten bereits israelische Austauschgruppen die Gelegenheit, an PKC-Veranstaltungen teilzunehmen.
„Durch eine Kombination dieser beiden Partnerschaften – dem PKC in Freudental und der Emek Hahula High School – schaffen wir ein umfassendes Bildungsumfeld, das unsere Schülerinnen und Schüler auf die Herausforderungen einer globalisierten Welt vorbereitet und maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung unserer jungen Menschen beiträgt“, betonte Achim Salomon in seiner Rede in diesem Zusammenhang.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Charlotte Cantarutti am Klavier und Raphael Offtermatt am Horn.
Text und Bild: Matthias Köhnlein, Alfred-Amann-Gymnasium Bönnigheim