LESUNG „Gast in der Heimat“

LESUNG „Gast in der Heimat“

Victoria Wolffs Roman Gast in der Heimat (1935; Neuauflage 2021) erzählt von den Familien Dortenbach und Martell in einer württembergischen Kleinstadt Anfang der 1930er-Jahre. Die Protestantin Claudia Dortenbach und ihr jüdischer Ehemann, der Anwalt Helmuth Martell, führen zunächst ein harmonisches, zutiefst heimatverbundenes Leben. Mit dem Erstarken des Nationalsozialismus beginnt jedoch ein schleichender gesellschaftlicher Umbruch. Wolff beschreibt eindringlich, wie sich vertraute Menschen unter dem Einfluss der NS-Ideologie verändern, wie Ausgrenzung, Fanatismus und Misstrauen das Zusammenleben zerstören. Claudia erlebt den Verlust von Sicherheit und sozialem Halt, bis ihr schließlich nur die Flucht in die Schweiz bleibt. Der Roman gilt als präzise literarische Zeitaufnahme und wird wegen seiner Darstellung der Mechanismen gesellschaftlicher Radikalisierung bis heute als hochaktuell bewertet.

 

Victoria Wolff (1903–1992), selbst aus einer jüdischen Fabrikantenfamilie, emigrierte 1933 zunächst in die Schweiz, später in die USA, wo sie als Drehbuch- und Romanautorin erfolgreich wurde.

 

Die Neuauflage wurde von der Berliner Literaturwissenschaftlerin Anke Heimberg herausgegeben, die sich auf Autorinnen der 1920er/30er

Jahre und des Exils spezialisiert hat und wesentlich zur Wiederentdeckung von Wolffs Werk beiträgt.

 

Der Eintritt beträgt 20 Euro (ermäßigt 10 Euro).

 

Bitte melden Sie sich über die Homepage an, der Link dazu folgt Mitte Dezember 2025 hier an dieser Stelle.

  • Datum: 8. März 2026
  • Zeit: 18:00 - 20:00 (Europe/Berlin)

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